"DIE ZWEITE BEGEGNUNG MIT ROSENKATZE

"Welche Farbe magst du am liebsten?", fragte ich die Rosenkatze.

"Diese Farbe kannst du gar nicht sehen", bekam ich als Antwort.

"Wieso kann ich die Farbe nicht sehen?", fragte ich erstaunt.

"Ich dachte, dass dir bekannt ist, dass nicht alle Wesen gleichen Farben wahrnehmen können" erzählte die Rosenkatze und schaute mich erstaunt an. Ihre Augenfarbe wechselte, wurde violett und dann wieder blau.

"Mit violetten Augen sehe ich gerne Sonnenuntergänge", erzählte sie weiter, "mit blauen schaue ich deine Welt an und mit goldener Augenfarbe gehe ich in meiner Welt herum".

"Ich verstehe", antwortete ich, "Ich will wissen: welche Farbe magst du am liebsten, wenn du mit blauen Augen die Welt betrachtest?".

Wenn ich darüber nachdenke", dachte die Rosenkatze laut nach, "dann bin ich gerne mit gelb umgeben, denn so sieht mein Fell besser aus"

Es stimmt, die Rosenkatzen sind sehr eitel.

"Ich weiß nicht, ob doch nicht besser die rosa Farbe zu deinen Fell passen würde?" sagte ich.

"Rosa Farbe, rosa Blumen, rosa Rosen sind langweilig", antwortete die Rosenkatze, "aber pinkfarbene mag ich gerne."

"Ich mag gerne Rosen, die duften", bemerkte ich nebenbei.

"Grünliche Zimtrosen, blaugepunktete Zuckerrosen oder die gekräuselten schwarzen Orangenrosen, die duften herrlich", erzählte die Rosenkatze weiter.

"Diese Namen sind mir unbekannt. Ich habe noch nie etwas über blaugepunktete Rosen gehört", sagte ich und schaute sie unglaubwürdig an.

"Ja, stimmt, diese sind nur bei Madame "O" zu finden", bestätigte die Rosenkatze.

"Madame "O" ?,fragte ich."Die kenne ich gar nicht"

"Die Madame "O", alle nennen sie so, weil sie immer "o" sagt. O, wie ist das schön; o, was für eine wunderbare Farbe ;o, wie superb duften die Rosen. Sie hat den schönsten Rosengarten, den ich je gesehen habe", erz6auml;hlte die Rosenkatze weiter."Der Rosengarten ist riesig und mit vielen wunderbaren Rosen bepflanzt: Mondrosen, Sternrosen, Zimtrosen, blaugepunkteten, schwarzgekr6auml;uselten, durchscheinenden, duftenden, singenden ...".

"Wie bitte", staunte ich laut, "Rosen, die singen, gibt es doch gar nicht".

"Selbstverständlich gibt es Rosen, die singen", bestätigte die Rosenkatze."Die schlimmsten sind die Singrosen, die falsch singen. Wenn du eine Singrose kaufst, weiß du es nicht, ob diese gut singen kann oder nicht. Alle, die Singrosen gekauft haben, haben Anspruch auf einen Rosengesanglehrer, der von den Singrosenzüchtern bezahlt werden muss". erzählte sie.

"Ich kann mir vorstellen, dass es oft nötig ist einen Gesanglehrer zu beschäftigen", fügte ich hinzu und lachte dabei.

"Es ist ein ernstes Problem, wenn eine singende Rose, die ganze Nächte falsch singt", erzählte die Rosenkatze. "Sogar die Nachtschwärmer gehen weg, die Vögel verlassen die Gegend und die restlichen Blumen wollen nicht blühen. Singrosen k6ouml;nnen mit ihrem Gesang sogar die Häuser zum Einsturz bringen."

"Die gute Bekannte von Madame "O", Tante Herzilein", fing an die Rosenkatze zu erkl&ären.

"Die ist bestimmt herzlich und deswegen nennen sie alle Herzilein", unterbrach ich sie.

"Es stimmt, alle nennen sie so, weil sie immer "Herzilein" sagt, aber herzlich ist sie bestimmt nicht. Sie sagt immer : "Herzilein bring mir die Tasse", "Herzilein putze mein Silberbesteck", "Herzilein bügle meine Kleider", erzählte die Rosenkatze und lachte vergnügt.

"Wie sieht sie denn aus?", fragte ich sie aus.

"Sie trägt nur violette Kleider, denn nur diese unterstreichen wunderbare blasse ihrer Haut und ihre grünlichen Augen. Eigentlich heißt sie Wilhelmine und hat 120 weiße, langhaarige Katzen. Sie trägt gerne große violette Hüte mit violetten oder weißen Federn. Ihr Lieblingsschmuck sind ihre wertvollen Gedanken", lachte die Rosenkatze unverschämt.

Wilhelmina

"Bild von Tante Herzilein" im Museum Maalix 24 zusammen mit dem seltsamen Fisch mit pinkigen Zähnen, der im Zufluss des Helix Blauflusses gefunden worden ist. Es hat sich herausgestellt, dass dieser Fisch wunderbar als Lampe eingesetzt werden kann, weil er ohne Wasser überleben kann und Strom produziert. Dabei leuchtet er. Inzwischen hat er eigenen Schwimmbecken mit Wasser des Blauflusses neben Museum, wo er in der Nacht schwimmt und leuchtet. Tante Herzilein ist gar nicht erfreut darüber, dass ihr Bild sich in der Nähe des seltsamen Fisches befindet. Der Museumsattache hat diesen Platz erwählt, weil er erbost war, weil sie vor sieben Jahren seine Einladung für eine gemeinsame Reise zu den Wunschinsel abgelehnt hatte.

"Nett bist du nicht",antwortete ich und lachte mit, denn die Ironie war bei der Rosenkatze nicht zu überhören.

"Was für Gedanken?", fragte ich interessiert.

"Sie verewigt ihre goldenen Gedanken und macht Schmuck daraus", antwortete die Rosenkatze. "Sie ist sehr geschä,ftstüchtig, hat Filialen in vielen Ländern und hütet ihre Gedanken wie andere Gold."

"Ich musste mich vergewissern, ob ich alles verstanden habe. "Sie macht Schmuck aus ihren Gedanken?" ,fragte ich erneut.

"Ja, es ist sehr einfach. Sie schreibt ihre goldenen Gedanken nieder und macht Schmuck aus diesen. Das Schöne ist, dass diese Gedanken nur mit spezieller Brille zu sehen sind, genau genommen diese Brille auch", erklärte die Rosenkatze.

"Ach so, du kauftst so einen Spruch", sagte ich, "trägst du es und keiner kann es sehen.

"Ja", bestätigte die Rosenkatze. "Nur diejenigen, die spezielle Brille benutzen, wissen es, was für ein Spruch du trägst. Du kannst auch ein Schmuckstück haben für das es nur eine Brille gibt, nämlich nur deine",- fügte sie hinzu. So weißt nur du, was für einen Spruch du trägst."

"Was für Sprüche sind das?", fragte ich.

"Unterschiedliche, wie deine Herzenswünsche, deine Träume", lachte die Katze wieder und zeigte dabei ihre gelblichen Zähne.

"Magst du so einen Spruch nennen?", fragte ich interessiert.Zufällig kenne ich einige", sagte die Rosenkatze. "Verewige dich auf dem Weg" oder "Bleib tatsächlich" oder "Ewig und immer."

"Die Sprüche sind seltsam", antwortete ich.

"Für dich bestimmt", meinte altklug die Rosenkatze, allerdings für die Träger des HL Ordens sind sie enorm wichtig".

"HL Orden ?", darüber wollte ich unbedingt mehr erfahren.

"HL Orden ist zugegeben noch nicht lange etabliert. Die HeliumLinie wurde vor 36.000 Jahren deiner Zeit gegründet", ergänzte sie.

"Helium Linie?",fragte ich weiter."Das weiß du auch nicht?", stellte die Rosenkatze fest." Stimmt, du war´s noch gar nicht da", stellte sie fest und lachte dabei zufrieden. "Die Helium Linie hat sich in der DoppelHelix des Dango Trabanten entwickelt".

Ich schaute die Rosenkatze unglaubwürdig an.

"Die HeliumLinie ist besonders hell, energetisch gut etabliert und aufsaugend", erzählte sie weiter.

"Sind es Menschen?", fragte ich.

"Ja, so k6ouml;nnte man sie benennen. Eigentlich sehen sie den Menschen ähnlich. Sie sind allerdings leicht gr6uuml;nlich, mit hellen Haaren, haben zusätzliche Ohren am Hinterkopf und sehen mit geschlossenen Augen. Sie sind dafür bekannt, dass sie gerne in fremden Gedanken schnüffeln", erzählte die Rosenkatze.

"Deswegen nennt man sie aufsaugend", stellte ich fest.

"Ja, sie haben sogar einen durchsichtigen Rüssel, den sie zum Gedankenlesen benutzen", erzä,hlte sie weiter. Dann unterbrach sie abrubt: "Eigentlich wollte ich die Geschichte über Tante Herzilein weitererzählen" meinte sie.

"Also, Tante Herzilein war so begeistert von den Singrosen, dass sie unbedingt eine haben wollte. Sie ist auf die Empfehlung von Madame "O" bei dem bekanntesten Singrosenzüchter, Herrn T, persönlich empfangen worden".

"ROSENKATZE" Kapitel 2 Teil 2