Der Nachthimmel

"DER NACHTHIMMEL"

Der Nachthimmel unsagbar geschäftig, voller Humor

klatscht in die Hände, tä,glich Sternenkirmes feiert.

Kreiert rosige Szenen, die seine Freunde ins Staunen versetzen

Kosmische Zithern, Cymbalen, Flöten jubeln.

Noten auf der Tonleiter wandern, helle und tiefe Oktaven ertönen.

Uralte Gesänge reigen rhythmisch, in weite Sphären drängen, Harmonie bereiten.

Geheime Stimmung waltet, das Firmament gaukelt.

Der Altmarkt blüht, Sindbadschätze überblenden.

Breite Krambuden zieren glitzernde Klöppelspitzen,

goldene Spiralenketten schnörkeln, reine, Spektralfarbene Schleifen sich zusammen kugeln.

Das Licht führt die Regie hinter bläulichen, luftigen Schleier.

Funkelnde Doppelpunkte, Riesenpunkte, kleinste Zwergpünktchen,

Fragezeichen fluten gleichmäßig, fließen, fahren voran.

Räuber und Prinzessin spielen, Strahlenruten verteilen,

ins Fabelreich verreisen, pünktlich wiederkehren.

Geordneten Rundlauf treiben.

Aquamaringrüne Flächen streichen Sternschnuppen, blumenbunte Schweife

glühen, verbrennen, Auserwählten Wünsche erfüllen.

Possierlicher Theatermagier knöpft silbernen Zaubermantel schnell zu,

hinter pittoresken Wolken zickzack schreitet.

Ein matter Schein verrä,t seine Bleibe.

Der große Mond, ein Schutzschild der blauen Erde, vielleicht verhext,

dreht links seine elliptische Bahn entgegen dem Uhrzeigersinn.

Er begrüßt die Zuschauer, amüsiert sich köstlich, erzählt vergessene Märlein

von Sternenfüchsen verfasst.

Unwirsch macht er den flatterhaften Sternchen Komplimente.

Ohne Rast durchwandert langsam zwölf Tierkreise,

im dreizehnten Schaltmonat trifft er den Raben.

Dicht daneben rückt der Monddrache mit grellem Habichtskopf an.

Sein schwarzer Schwanz schirmt oft den Wandelbaren ab.

Kurze und lange Linien schließen Kreise, Quadraten, Rhomben zirkeln im Prunk flirren.

Sternenbesäte Zugstangen schimmern, das Hirtenfeuer flackert.

Unbekannte Aura tritt auf, phänomenale Bilder bastelt.

Schwebende Mythenheroen, monströse Ungeheuer bekämpfen, böse Mächte

besiegen und friedliche Botschaften senden.

Ein ersehnter Wink aus anderer Welt.

Ewiges Spektakel str6ouml;mt grenzenlos, in der unendlichen Beschaffenheit

findet keinen Anker.

Unsichtbare Mühlenräder kurbeln zuverlässig, die mathematische Ordnung gibt Acht.

Der Mensch will den Augenblick nicht entschwinden lassen,

baut Startrampen, Raumschiffe, die zu den Götterplaneten fliegen, Zeit und Raum überwindend,

betrachtet die faszinierende Architektur, misst Konturen, sucht Alien.

Wunderbare Geometrie beflügelt seine Phantasie, Märchenroboterträume sind erfüllt, Visionen verwirklicht.

Ikarus Träume sind wahr geworden.

M.K. am 27.12.2007

"KINDERGEDICHTE"